Donnerstag, 7. März 2013

"Am Anfang war das Licht" - Über Ernährung auf der Basis von... Photonen, glaub ich, klingt ja fast nach "Captain Future", ey!

Wenn die Liberalen sagen, die Erde sei rund und die Konservativen, sie sei eine Scheibe, steht am nächsten Tag in der Zeitung: “Form der Erde umstritten.”
- Paul Krugmann

Um einen kleinen Kontrapunkt zu meinem "Topthema"-Artikel zu setzen möchte ich auf eine Geschichte aufmerksam machen, die das genaue Gegenteil von meinem Thema beinhaltet. In meinem Artikel ging es um die einseitige Berichterstattung, die den Zweck hat, eine Meinung oder polititsche Linie zu propagieren in der Hofffnung, dass sie sich auf diese Weise beim Hörer / Leser / Zuseher verfängt.

Das genaue Gegenteil ist das völlige Auflösen vom Konkreten und Standpunkte gleichwertig gegeneinander zu setzen, die eigentlich alles andere als gleichwertig sind. So getan hat das das öffentlich-rechtliche Fernsehen von Österreich, der ORF. Dort wurde eine Dokumentation ausgestrahlt, die "Am Anfang war das Licht" heißt und die Behauptung, Menschen können ohne Nahrung allein durch die - wie auch immer geartete - Aufnahme von Licht leben und auch überleben, aufstellt. Diese Behauptung wird dabei nicht skeptisch betrachtet, da sie jedem naturwissenschaftlichen Verständnis von Natur, Chemie und Physik widerspricht, sondern quasi gleichwertig wie eine wissenschaftliche Theorie, die auf fundierten Kentnissen, Experimenten und Beobachtungen fußt. Im Anschluss an die Sendung gab es noch eine Diskussionsrunde unter gleichen Vorzeichen.

Die österreichische Webseite "Kobuk" (in etwa vergleichbar mit dem "Bildblog") stellt die berechtigte Frage, wie Medien damit umgehen sollen, wenn bekanntes und anerkanntes Wissen von einer Minderheit lautstark in Frage gestellt wird und ob es nicht zu einfach ist, sich auf das Prinzip der "Gleichberechtigung der Themen" zu berufen. In einem wissenschaftlichen Gebiet ist es relativ einfach, sich auf Erkenntnisse und Forschung zu stützen und skeptisch zu werden, wenn jemand etwas behauptet, was so völlig den Erkenntnissen widerspricht. Der Artikel auf Kobuk (hier) versammelt einige kritische Stimmen zu dem Thema, zum Film selbst und zu den Reaktionen, die der Film beim Publikum hervorgerufen hat. Und ich gebe zu: das Zitat von Paul Krugmann habe ich von dort.

Eigentlich wäre das ja auch mal was für Penn & Teller's "Bullshit"...

Update:  Ach ja, wenn man die Science-Fiction-Helden der eigenen Kindheit selbst nicht genau kennt... bei Captain Future waren es nicht die Photonen, es waren immer die Protonen. Asche auf mein Haupt...

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