Leben

"Über Vergangenes mache Dir keine Sorgen, dem Kommenden wende Dich zu."
(Tseng Kuang)


Thorsten Reimnitz wurde am 4. August 1970 in Diez an der Lahn (Rheinland-Pfalz) geboren, seine Familie zog allerdings schon bald an den Bodensee. Der Region blieb er treu. Er ist der Älteste von drei Geschwistern.

Er besuchte die Grundschule in Überlingen, wo er von seiner Klassenlehrerin immer wieder ermutigt wurde, seinem Drang nach fantasievollem Schreiben nachzugeben. Sie war die letzte, die das verlangt hat, denn ab dem Wechsel zur Realschule waren beim Schreiben von Aufsätzen andere Qualitäten gefragt. Dafür entdeckte Reimnitz die Computerprogrammierung für sich, sowie die Arbeit bei der Schülerzeitung. Außerdem hat er eine gewisse Faszination für die Feuerwehr und den Rettungsdienst, denkt jedoch zunächst nicht ernsthaft daran, in diesen Bereichen tätig zu werden.

Nach dem Abschluss der Realschule und dem zweijährigen Kaufmännischen Berufskolleg versuchte Thorsten Reimnitz, in einem kaufmännischen Beruf Fuß zu fassen. Da er es nicht so mit der Mathematik hat (und trotzdem dieses Fach auf dem Berufskolleg zur Erlangung der Fachhochschulreife belegen musste), schloss er Berufe wie Bankkaufmann aus und ging in den Bereich des Datenverarbeitungskaufmanns. Dort musste er allerdings feststellen, dass die Mathematik noch wichtiger war. Sein gewisses Talent, Problemstellungen für Computerprogramme zu bearbeiten, half ihm zwar weiter, aber ohne die Mathematik stand er auf verlorenem Posten. Als ein Lehrer sich gar zu der Aussage hinreißen lässt, er halte den Beruf des Datenverarbeitungskaufmanns für sehr viel schwerer als den des Bankkaufmanns, weiß Reimnitz, das er am falschen Ort gelandet ist und bricht die Ausbildung im zweiten Jahr ab. Durch eine Bekannte wird ungefähr zur selben Zeit seine Faszination für den Rettungsdienst wieder geweckt. Anderen Menschen, die in Not geraten sind, zu helfen, das ist es, was er tun möchte. Nachdem er im Zivildienst bei dieser Abteilung des Roten Kreuzes gearbeitet hatte, begann er eine Ausbildung zum Rettungsassistent, die er erfolgreich abschloss. Bis heute arbeitet er in diesen Beruf.

Daneben interessiert sich Thorsten Reimnitz für andere Menschen, andere Länder und Kulturen. Seine eigenen Reisen bringen ihn nach Frankreich, Spanien, Italien, die Niederlande, Schweiz, Östereich und Ägypten. Doch noch weitläufiger sind seine Kontakte rund um den Globus, nach USA, Griechenland, Brasilien, Frankreich, Polen, Kenya, Japan, Singapur und Hong Kong. Es liegt ihm viel daran, etwas über die Menschen, ihre Lebensumstände und Geschichten zu erfahren, und das über das hinaus, was man übers Fernsehen oder das Internet erzählt bekommt. Seine ersten Kontakte ins Ausland knüpft er 1987 über eine Jugendorganisation. Das amerikanische Mädchen, das er damals kennenlernt, ist heute eine Frau, und sie und Reimnitz schreiben sich noch immer. Heute ist er Mitglied der International Pen Friends und freut sich noch immer, neue Menschen kennen zu lernen.


Eine seine anderen Leidenschaften ist natürlich das Lesen, wobei es zwar eine Richtung, aber kein wirkliches "Lieblingsthema" gibt. Er liest Belletristik genauso wie philosophische Werke oder Tatsachenberichte. Außerdem ist er Mitglied der National Geographic Society und begeisterter Leser ihres Magazins, da es ihm wissenschaftliche Themen sehr angetan haben.

Durch sein Interesse an Kultur und künstlerischer Arbeit gerät Thorsten Reimnitz beim zweiten Besuch des in Rust gelegenen Europa-Park ganz in den Bann dieses Freizeitparks. Die Korrektheit, mit der hier bei der Gestaltung der europäischen Themenbereiche vorgegangen wird und zum großen Teil auch Original-Requisiten aus ganz Europa zusammen getragen werden, sowie die kreative Gestaltungskraft faszinieren ihn, ebenso wie das Reisen. Seit 2005 schreibt er daher am EP-Blog mit; außerdem ist er Gründer einer Ferienpark-Fanseite.

Ebenfalls fast schon sein Leben lang war er fasziniert von der Welt unter Wasser, dennoch dauerte es lang, bis er tatsächlich einen Tauchkurs machte. Seither lässt ihn das Tauchen ebenfalls nicht mehr los, die Erlebnisse von ihm und seiner Tauchpartnerin berichten beide regelmäßig im "Flat Flute Divers Blog", das aus einer Laune heraus entstanden ist. Seine "Taucherkarriere" jedenfalls ging steil bergauf, so dass er schließlich selbst Tauchlehrer wurde.

Zuletzt darf noch ein Hobby nicht unerwähnt bleiben, das die schreiberische Tätigkeit von Thorsten Reimnitz natürlich auch nachhaltig beeinflusst hat: die Rollenspiele. In Deutschland war die erste große Blütezeit der Rollenspiele die 1980er Jahre, als mit "Das Schwarze Auge" erstmals ein solches Spiel von einem "klassischen Spieleverlag" (damals Schmid Spiele, später FanPro, heute Ulisses Spiele) im großen Stil produziert und angeboten wurde. Die Spiele, bei denen man in einer Runde unter der Führung eines Spielleiters ein Abenteuer zu bestehen hat, also quasi als Figur in einen Roman eintaucht, dessen Handlung man selbst beeinflussen kann, fordern ein gewisses Maß an Fantasie, was Reimnitz sehr entgegen kommt. Er schreibt bald eigene Szenarien und kommt 1995 mit einer Erweiterung der "klassischen Rollenspiele" in Berührung, dem so genannten Live Action Role Playing, kurz LARP. Während sich bei den "klassischen Spielen" die Abenteuer in der Fantasie der Spieler ereignen, schlüpft man beim LARP direkt selbst in eine Rolle. Die Spiele sind entsprechend aufwändiger, da eine Örtlichkeit gefunden werden muss, wo das ganze stattfinden kann und außerdem muss man sich mit entsprechender Kleidung und Ausrüstung ausstatten. Aber auch sie sind eine inspirierende Erfahrung und bringen Thorsten Reimnitz so manche Erkenntnis, zum Beispiel wie stark die Sicht unter einem Helm mit Schutzvisier eingeschränkt ist, wie schwer es ist, sich ein Kettenhemd anzuziehen und wie leicht man einer einfältigen Stadtwache das Zwei-Hand-Schwert klauen kann. Seine Erfahrung beschränkt sich aber nicht nur auf den Bereich Fantasy, sondern umfasst auch Science Fiction.

Text: Orry